Der Wunschzwerg

21.08.2016 17:02

Der
Wunschzwerg!


 

DerJakob war ein Jägersmann,

weil er sonst nicht andres kann,

schleicht sich zeitig in der Früh,

mit großer Last und Müh,

mit seiner Flinte auf den Berg,

er konnte heut die Gams nicht finden,

sondern nur den Alpenzwerg.

Der Jakob denkt sich, ist das fein,

es könnte ja ein Wunschzwerg sein.

Und wirklich,so ist es gewesen,

und hat auch Zauberkraft besessen.

Da spricht der abgezwickte Wicht,

Jakob,du hast drei Wünsche frei,

wähle gut und fluche nicht,

und was du wünschst, ist einerlei.

Da gibts nicht viel zu überlegen,

sagt der Jakob zu dem Wicht,

ist wohl an seiner Frau gelegen,

das liest dem Buben im Gesicht.

Er leidet mein ich immer noch,

unter ihrem Ehejoch.

Zuerst will ich eine wunderschöne Braut,

die nicht mit dem Kochtopf haut.

Als Zweites möchte ich viel Geld,

das mir eh schon allweil fehlt.

Den dritten Wunsch heb ich mir auf,

könnt auch sein, ich pfeife drauf.

da sagt da Zwerg, du wirst schon sehn,

dein Wunsch wird in Erfüllung gehn.

Den dritten Wunsch behalt ein Jahr,

dann sprich ihn aus und er wird wahr.

Voller Freud rennt er nunheim

und  glaubt, es könnten Träume sein.

Er saust ins Zimmer ganz verwegn,

und wollt sich zu der Schönen legen,

Was hat der Wunsch für einen Sinn,

es lag immer noch die Alte drin.

Immer noch das faltige Gesicht,

der Jakob, der vergisst es nicht.

Der erste Wunsch ging voll daneben,

jetzt muss er mit der Hoffnung leben,

der zweite Wunsch wird funktioniern,

die Angst, die lässt sein Herzchen beben,

er fängt gleich an zu spekulieren.

Noch tantzt er stramm nach ihrer Pfeife,

und
steht schon wieder auf der Seife.

Vom Reichtum war nichts zu sehen,

da hilft kein Jammern und kein Flehen.

Jetzt hat der Jakob seine Zweifel,

der zweite Wunsch ist auch beim Teufel.

Vielleicht ist alles ein Irrtum gewesen,

der Zwerg hat die Adresse vergessen.

Den Wicht, den muss ich  kriegen,

der kann doch nicht so grausam lügen.

Damit das alles schneller geht,

wünscht er sich halt auf den Berg,

das war leider ganz verkehrt,

denn weit und breit war da kein Zwerg.

Er hört schon wie die Alte sempert,

weil er den Dritten auch verplempert.

Vom ersetn Wunsch hat sie keine Ahnung,

sonst bleibt es nicht bei einer Mahnung.

Da wär der Wunschtraum für ihn aus,

und fliegt im hohen Bogen aus dem Haus.

Jetzt bleibt halt leider alles beim Alten,

er muß sie immer noch behalten.

Der Reichtum schleicht sich auch nicht ein,

das kann vielleicht viel Pech auch sein.

Mit seinen halb zerrissnen Latschen,

muss er vom Gipfel runterhatschen.

Der ganze Tag war nun verdorben,

für ihn ist jeder Zwerg gestorben.

Er hat das Sprichwort nicht gekannt

und sich dabei sehr schwer verrannt.

Der Jakob hat nicht daran gedacht,

träumen soll man in der Nacht.

Und jeder Dummkopf kennt die Geschicht,

Wünschezwerge gibt es nicht!!!


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